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Ausschmückung

Ottokirche Altar

Durch all die Jahre nehmen die Kunstwerke der Kirche Beziehung zum Leben der Menschen in der Gemeinde auf. Rudolf und Adele Weyermann stiften die Kanzel zur Verkündigung des Wortes Gottes im Jahr 1929 zur Erstkommunion ihres Sohnes Rolf. Der jugendliche Johannes mit den Gesichtszügen des Kindes und dem Lamm im Arm weist auf den Altar hin, dem Zentrum des Gottesdienstes. Beeindruckend sind die Glasfenster, die das Licht zum einen dämpfen, zum anderen den Kirchenraum in ein Dämmerlicht hüllen, eingebaut zwischen 1926 und 1936. Der Künstler Sepp Frank führt mit seinen Darstellungen die Gläubigen durch ihr geistliches Leben: von der Schöpfungsgeschichte in den acht ovalen Chorfenstern, über die Verkündigung Gabriels an Maria zur Sendung des Heiligen Geistes im Pfingstfenster. Den Schlusspunkt bildet das Weltgericht als Zeichen der Vollendung der Welt und des eigenen Lebens im Fenster über der Orgel. Im Mittelpunkt der biblischen Aussagen steht der alte Hochaltar mit dem gekreuzigten auferstandenen Herrn, begleitet von Maria und Johannes.

Zum Weihnachtsfest 1927 erklang zum ersten Mal die beeindruckende Orgel zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen. Die Orgelbauanstalt G.F. Steinmeyer aus Oettingen hat „ein Werk geschaffen, dessen komplizierte Anlage ein enormes Maß von Wissen und Können, wie vollendete Präzisionsarbeit seitens des Orgelbaus erfordert“, schreibt kurz nach dem Einbau Professor Max Schmidtkonz im Bamberger Volksblatt (letzte Dezember-Nummer 1927)

Alle Generationen bis zu uns heute haben die Gottesdienste in allen Lebenssituationen, in tiefster Not und Trauer, in Kriegszeiten, in höchster Freude und Glück hier in der Kirche gefeiert. Die dunkle Holzdecke in Kleeblattform wird von rund 5000 Ziernägeln aufgehellt. Wie Sterne am Nachthimmel sollen sie den Christen leuchten und den Weg weisen. Als sich Nägel 1979 aus der Decke lösten, wurden sie herausgezogen, poliert und wieder festgeschraubt. Nach dem II. Vatikanischen Konzil wurde 1970 die Umgestaltung der Kirche durch die Reformen nötig. Der Ambo mit der Heilig-Geisttaube und der Volksaltar, gestaltet von Hermann Leitherer, wurden aufgestellt. Die Darstellung des Abendmahls weist hin auf den Mittelpunkt unseres geistlichen Lebens, die Erinnerung als prägendes Element der Verbindung mit Jesus in der Eucharistie, im heiligen Sakrament.

Der Kreuzweg, das jüngste Kunstwerk in St. Otto, 1979 von Hermann Leitherer geschaffen, hält mit Gedenktafeln unter den Armen des Gekreuzigten die Erinnerung an die Gefallenen der beiden Kriege wach. Die 15. Station, die Auferstehung Jesu von den Toten, weist ihnen und uns den Weg in das neue Leben bei Gott in Herrlichkeit.

Kunstwerke sind sichtbare, Bild gewordene Zeugen des Glaubens unserer Vorfahren. Geprägt haben über die letzten hundert Jahre aber Menschen den Stadtteil und seine Bewohner. Pfarrer Johann Heberlein und Andreas Köbrich haben über Jahrzehnte seelsorgerisch in der Pfarrei gewirkt mit ihren Gottesdiensten, Predigten und im Umgang mit den Menschen. Über dreißig Jahre führte Peter Götz die Geschicke von St. Otto und verwirklichte die Reformen des Konzils. Pfarradministrator Dr. Heinrich Hohl war vergleichsweise nur kurze Zeit in der Pfarrei tätig. Ihm oblag die Aufgabe die Pfarreien St. Otto, St. Gangolf und Maria Hilf zu einem Seelsorgebereich zusammenzuführen. Seit September 2013 hat Pfarrer Marcus Wolf, unterstützt von Pfarrvikar P. Dieter Putzer SDB, die Aufgabe den Menschen als Seelsorger beizustehen.

Wo Menschen im Geiste Jesu miteinander leben und handeln, da berühren sich Himmel und Erde, da wohnt Gott. Dass dies der Pfarrgemeinde St. Otto immer ein Anliegen sein und gelingen möge, das ist unser Wunsch für die Zukunft.